DAY 4: LOST IN STRANGE LANDS
”In the debths of darkness... One still maintains a little glimmer of hope." B. Boochani
Musik und Text
Leoš Janáček (1854-1928)
Auf verwachsenem Pfade (1911)
für Ensemble, bearbeitet von Thorsten Encke
Sergej Rachmaninov (1873-1943)
Sinfonische Tänze op.45 (1940)
für Ensemble, bearbeitet von Thorsten Encke
Texte von Geflüchteten und Emigranten
Lesung aus dem Buch: ”No Friends but the Mountains“ von Behrouz Boochani
Besetzung
musica assoluta
Thorsten Encke. Dirigent
Heimatliebe, Heimatverlust, Heimatverlangen: Das Konzert lässt diese Erfahrungen und Sehnsüchte in der Musik aufleuchten. Rachmaninovs Sinfonische Tänze sind eines der großartigsten Beispiele für die russisch fühlende Seele des nach Amerika emigrierten Komponisten. Am 9. Dezember 2017 veröffentlichte The Saturday Paper „A Letter from Manus Island“, einen Essay, geschrieben von Behrouz Boochani, einem kurdisch-iranischem Journalisten und Flüchtling, der zusammen mit hunderten Mitgefangenen auf Manus Island vor der australischen Küste festgehalten wurde. Boochani schreibt mit einer radikal poetischen Stimme. Die Schrift, über Smartphone an einen Freund diktiert, ist eine Kritik der zeitgenössischen Praktiken des Humanitarismus und der Art und Weise, wie Politik, Markt und Technologie die moralischen Dispositionen unseres öffentlichen Lebens verändert haben. Sie untersucht die beunruhigenden Effekte moderner Politik - der Flüchtling als menschliches Objekt und Bedrohung, nicht als schutzbedürftiges Opfer und Individuum.